Was macht eigentlich ein Pfadfinder?

Die Pfadfinderei findet ihren Ursprung in den Anfangsjahren des 20. Jahrhunderts. Damals gab es das erste Pfadfinderlager, organisiert und durchgeführt von Robert Baden-Powell. Nach dem Lager fasste er diese Entwicklung und seine Ideen in einem Buch zusammen, dass den Grundstein für die Pfadfinderei sein sollte. So kam es dann auch, dass sich die Pfadfinder auf der ganzen Welt ausbreiteten und dieses Hobby immer mehr an Anhängern gewann. Auch damals schon wurden die Kinder und Jugendlichen nach ihrem Alter in Gruppen eingeteilt. Wie populär diese Bewegung ist, wird deutlich wenn du dir vor Augen hältst, dass mittlerweile über 300 Millionen Menschen auf der ganzen Welt der Pfadfinderbewegung angehört haben. Bei der Pfadfinderei steht die Natur und Umwelt im Mittelpunkt des Geschehens. Sie kennen zu lernen und Verantwortung zu übernehmen ist ein zentraler Gedanke der Jugendbewegung.

Wie kannst du ein Pfadfinder werden?

Natürlich ist das erste Bild im Kopf über die Jugendbewegung durch Film und Fernsehen geprägt. Du erinnerst dich vielleicht nur an Tick, Trick und Track, die wohl bekannteste Pfadfindergruppe. Wie sie Fahnen schwingen und täglich ihre gute Tat verrichten wollen. So ganz falsch ist dieses Bild auch nicht und wer wollte nicht immer so sein wie das Trio? Um also so zu werden wie die Zeichentrickfiguren, sollte man mindestens 5 Jahre alt sein. Hat man das Alter erreicht, ist schon mal die wichtigste Hürde geschafft. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren werden dann in altersgerechte Gruppen eingeteilt und von Erwachsenen begleitet und betreut. Diese Gruppen haben Namen, angefangen von Biber für die Kleinsten und Ranger für die Größten. Das ist insofern wichtig, da die Erlebnisse und Ausflüge ganz altersgerecht auf die Kinder geplant werden können.

Mit den Jahren wechseln die Kinder dann in die nächst höherer Gruppe. Hier entsteht ein sehr wichtiger Lernprozess. Denn im Gegensatz zu der Schule kommen die Kinder immer in Kontakt mit unterschiedlichen Altersgruppen und können so wiederum auch von den Älteren lernen. Und auch die Älteren lernen, eine Gruppe zu leiten, eine Fahrt zu organisieren sowie einfach ein selbstständiger Mensch zu sein. Um ein richtiger Pfadfinder werden zu können, bedarf es dann nicht mehr viel. Im Internet lassen sich mittlerweile deutschlandweit unzählige Verbände finden. Der nächste Schritt ist, sich bei einem Verband zu melden und zum Schnuppern vorbeizuschauen. Hierzu findest du auch im Artikel – Pfadfinderverbände – weitere Informationen.

Was lernst du als Pfadfinder?

Die Pfadfinderei ist erst einmal nichts für Einzelkämpfer. Hier gehts um Teamplay, das Miteinander als eingespielte Gruppe. Zu erkennen sind die Pfadfinder an ihren Halstüchern, die je nach Gruppe variieren. Wöchentliche Treffen der Gruppen, die von den ehrenamtlichen Leiterin und Leiterinnen organisiert werden, schaffen genau dieses Zusammengehörigkeitsgefühl. Die Kleinsten, also die Wölfe, treffen sich vor allem, um in der Gruppe zu spielen, Regeln zu lernen, zu basteln und manchmal auch sich zu verkleiden. Die Natur spielt dabei natürlich eine übergeordnete Rolle und auch die Wölfe machen schon erste Fahrten und Ausflüge.

Ab ca. 11 Jahren ist man dann offiziell Pfadfinder und nun gehört man der „Sippe“ an. Hier lernt man Knoten binden, Zelte aufbauen, basteln, singen und natürlich sich auch sozial zu engagieren. Auf den Fahrten erkundet man die Umgebung, lernt neue Kulturen und Menschen kennen, sitzt Abends am Lagerfeuer und singt. Ab 16 Jahren kann man dann Ranger oder Rover werden. Da geht es vor allem um die Gruppenleitung, gelernte Dinge weiter geben. Aber auch Diskussionen und Meinungsaustausch steht auf dem Programm. Darüber hinaus gibt es noch verschiedene Lager wie das Stammeslager, das Bundeslager oder der Jamboree.

Als Pfadfinder ist man eigentlich ständig unterwegs – raus aus dem Alltag, rein in die Natur.


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Titelbild – © ChiccoDodiFC – stock.adobe.com